Saterfriesisches Wörterbuch
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ap

1. auf; in die Höhe: 1.1 ap un deel : 1.1.1 auf und ab. 1.1.2 auf und nieder. 1.1.3 hin und her. 1.2 ap un deel plougje : den Acker hin und zurück pflügen. 1.3 hie kon noch ap un deel : er ist für sein Alter noch gelenkig. 1.4 ju kon nit ap un deel : sie kann weder stehen noch sitzen. 2. auf und ab: ap un ou : 2.1 mäd sien Moanske gungt et ap un ou : der Gesundheitszustand seiner Frau schwankt. 2.2 dät Weder gungt ap un ou : das Wetter ist wechselhaft.

ap

1. (räumlich – bezeichnet die Lage) auf: wie sieten alle bee ap dän Boank : wir saßen alle beide auf der Bank. 2. (zur Angabe der Richtung) auf: 2.1 dät krigst du aaltied wier ap t Brood laid : das wird dir immer wieder vorgeworfen. 2.2 die Pot kumt ap t Fjúur : der Topf kommt aufs Feuer. 3. in: do Bäidene ap Bääd brange/moakje : die Kinder ins Bett bringen. in Zeitangaben: 4.1 do Pakete sunt ap dän eerste(n) Junie kemen : die Pakete sind am ersten Juni gekommen. 4.2 wie wollen ap Tied deer weze : wir wollen rechtzeitig da sein. 5. (bezeichnet den Abstand) auf: du koast him ap hundert Meter kanne : du kannst ihn auf hundert Meter erkennen. 6. (zur Angabe der Art und Weise) auf: ju boalde mäd uus ap Seeltersk : sie sprach mit uns auf Saterfriesisch. 7. (zur Angabe der Zeitspanne) auf: wie skällen ap langere Tied mäd dän Húusbau tougoang weze : wir werden auf längere Zeit mit dem Hausbau beschäftigt sein. 8. (zur Angabe des Ziels, des Zwecks oder des Wunsches) auf: wie wollen ap dien Gesúundigaid drinke : wir wollen auf deine Gesundheit trinken. 9. (zur Angabe des Grundes) auf: ap n häd Woud fon uus Babe häbe wie Wäänte apheelden mäd n Slingerlappe ap do Spräien tou skjoten : auf ein hartes Wort von unserem Vater haben wir Jungs aufgehört, mit einer Schleuder auf die Sperlinge zu schießen. 10. nach: jo kregen dät ene Bäiden ap t uur : sie bekamen ein Kind nach dem anderen. 11. (für Kleinstädte, Dörfer, Siedlungen und unkultivierte Landstriche am Rande oder außerhalb des Saterlandes) in: hie woont ap Feen (Rhauderfehn) , ap Klaaster (Bokelesch), ap Hollenerfoan (Hollenermoor), aber in de/inne Bround (Hollenbrand), in Baaljene (Bollingen), in Skäddel (Scharrel) ; in Romelse (Ramsloh) , in/ap Sedelsbíerig (Sedelsberg), ap Aasterfeen (Ostrhauderfehn) , ap Wästerfeen (Westrhauderfehn); ap dän hoge Foan (auf dem Hochmoor), ap Näiwaal (Neuwall), ap Färmesound (Fermesand). 12. um zeitliche Nähe auszudrücken: hie lait ap t Stíerven : er liegt im Sterben. 13. in idiomatisch-phraseologischer Abhängigkeit von anderen Wörtern: 13.1 teeuwe ap : warten auf. 13.2 fertrjouje ap : vertrauen auf. 13.3 hoopje ap : hoffen auf. 13.4 stolt ap : stolz auf. 14. zur Bildung des Superlativs: 14.1 wie häbe dän Komer ap t ruugste ap Stede moaked : wir haben das Zimmer aufs gröbste in Ordnung gebracht. 14.2 do Suldoaten wuden ap t uterste kwäld : die Soldaten wurden aufs äußerste gefoltert. 15. per: do Tuvvelke sunt tjoon Cent jurrer ap t Púund : die Kartoffeln sind zehn Cent teurer per Pfund. 16. in Richtung: ap... an: hie is ap Ooldenbúrig an: er fährt in Richtung Oldenburg. 17. auf... zu: ap... deel: 17.1 do Húunde kemen ap mie deel: die Hunde kamen auf mich zu. 18. in Richtung: ap... ou: 18.1 wie ronnen ap dän Busk ou: wir liefen in Richtung des Waldes. 19. auf... zu: ap... tou: 19.1 jo fúren ap de Määlne tou: sie fuhren auf die Mühle zu. 20. nach: ap... tou : 20.1 iek mout ap Romelse tou : ich muss nach Ramsloh. (Hier geht es meist um ein wichtiges Geschäft, das nur am Zielort erledigt werden kann.) 21. in Richtung auf, nach: ap... wai : 21.1 ap Bremen wai : nach Bremen, auf Bremen hin. 22. an: ap n Sundai : an einem Sonntag. 23. bei einer Tätigkeit: ap Boskup : beim Einkaufen. 24. gegen: ap... juun : deer häbe iek niks ap juun : dagegen habe ich nichts.

deerap, deer... ap

1. darauf: 1.1 deerap sitte : 1.1.1 die Folge von etwas sein: ju Stroafe sit deerap : die Strafe ist die Folge davon. 1.1.2 sofort hinterher sein: hie sit deerap as die Djúvel bäte n Sele : er ist da hinterher, wie der Teufel hinter einer Seele. 1.2 deerap uut weze : sich um etwas bemühen; auf etwas aus sein. 2. (in Verbindung mit einem Tagesoder Monatsnamen) folgend, nächst-: Moundai deerap : am folgenden Montag; Säptämber deerap : im nächsten September.

Disk, -e, die

1. Tisch: 1.1 mee an Disk sitte: auswärts in Stellung sein und dort mit im Hause wohnen. 1.2 ap dän Disk kriege: zur Sprache bringen; etwas aufs Tapet kriegen. 1.3 deer gungt fúul uur dän Disk: dort wird viel verkauft, mit viel verhandelt. 1.4 deer kumt goud wät ap dän Disk: dort wird reichlich und gut gegessen. deer rakt et n gouden Disk : (Privathaushalt, Gaststätte) dort ist das Essen schmackhaft. jo konnen sik juunsiedig ap dän Disk kiekje : sie wohnen gleich nebeneinander oder einander gegenüber. 1.7 aan uur dän Disk luke: jemanden betrügen. 2. Dreschblock, Dreschwalze.

Grúund, -e, die/ju

1. Grund, Erdboden: 1.1 an/ ap dän Grúund haue: 1.1.1 niederschlagen. 1.1.2 hinfallen (is) 1.2 an dän Grúund smiete : zu Boden werfen. 1.3 ju Lieke stoant noch buppe dän Grúund : die Leiche steht noch über dem Erdboden. 1.4 (von einem, der krank aussieht): hie kuudunnerdän Grúund seten häbe : er könnte unter der Erde gesessen (= gelegen) haben. 1.5 fon Grúund ap an : von Grund auf: 1.5.1 du moast dät fon Grúund ap an lere : du sollst das von Grund auf lernen. 1.6 iek mout ju Seke ap dän Grúund gunge : ich muss die Sache gründlich erforschen. 2. Meeresboden: 2.1 dät Skip is ap Grúund ronnen : das Schiff ist auf Grund gelaufen, hat den Meeresboden berührt. 2.2 iek kon naan Grúund moor kriege : ich kann den Meeresboden nicht mehr spüren. 3. Flussbett: dät Woater waas so läig, man kuud dän Grúund sjo, ap dän Grúund kiekje : das Wasser war so niedrig, man konnte das Flussbett sehen, auf das Flussbett schauen. 4. Besitz an Grund und Boden: 4.1 iek stounde hier ap mien oaine Grúund : ich stehe hier auf meinem eigenen Grund und Boden. 4.2 jo hieden nit fúul Grúund : sie hatten wenig Land. 5. Grund, Motiv, Beweggrund: 5.1 so wät däd man nit sunder Grúund : so etwas tut man nicht ohne Motiv. 5.2 koast du mie dän Grúund namme? : kannst du das begründen? 6. einheitlich gestaltete oder wirkende Fläche, die den Hintergrund für etwas bildet: deer konnen wie naan Grúund moor ounkriege : die natürliche Farbe kommt trotz gründlichen Waschens nicht zum Vorschein, so schmutzig ist das Stück. 7. Charakter: deer sit n gouden Grúund oane : der Mensch hat einen guten Charakter.

Hak ap Tak

[Redewendung]: fon Hak ap Tak kume : vom Hundertsten ins Tausendste kommen; beim Gespräch vom eigentlichen Thema immer wieder abkommen.

Hannerik, -ke, dät

1. Hühnerstange: 1.1 mäd do Hannen ap t Rik gunge: mit den Hühnern auf die Hühnerstange gehen (= früh ins Bett gehen). (scherzhaft) iek mout ätter Húus; iek mout do Hannen ap t Rik sätte : ich muss nach Hause; ich muss die Hühner auf die Hühnerstange setzen.

Hietsele, -n, ju

1. Hechel, Hechelkamm: 1.1 ap de Hietsele sitte: 1.1.1 wie auf Kohlen sitzen; sehr aufgeregt und ungeduldig sein. 1.1.2 weder Rast noch Ruhe haben. 1.2 truch de Hietsele luke: hart anfassen; mit Strenge behandeln.

Lätse, -n, die/ju

1. Löffel: 1.1 ju Lätse wägsmiete, ap dän Been smiete: den Löffel abgeben; sterben. runde Lätse : runder Löffel; Löffel mit einem runden Blatt. 2. Ohr: du krigst glieks wät bäte do Lätsen: du bekommst gleich etwas hinter die Ohren (eine Tracht Prügel, eine Ohrfeige).

Latte, -n, ju

1. Latte: 1.1 hie häd ze nit aal ap de Latte / ap do Latten: er ist nicht ganz gescheit. hie mout wät mäd n Eende Latte häbe : er sollte verprügelt werden. 1.3 hie häd ju Latte al ful: er hat keinen Kredit mehr. 2. lang aufgeschossener Mensch. 3. Holz für die Verkleidung des Daches, bevor die Pfannen darauf gelegt werden: oankelde Latten sunt skeeuw: einige Latten sind schief.

nu

1. jetzt, nun; im Augenblick: 1.1 nu häbe wie Tied genoug : jetzt haben wir Zeit genug. 1.2 (Ruf des Suchenden beim Versteckspiel) nu man tou ap dän Loop! los! nur zu! 1.3.1 nu noch : jetzt noch; nach wie vor. 1.3.2 hie is nu noch die bääste Loper unner do Skoulbäidene : er ist nach wie vor der beste Läufer unter den Schulkindern. 1.4 fon nu an : hinfort; von jetzt an; von diesem Augenblick an.

Rägel, -e, ju

1. Ordnung: 1.1 ap Rägel: in Ordnung. ap Rägel brange, kriege : in Ordnung bringen. deer rakt et neen Rägel of Koos/Toom/Gjucht : dort gibt es nur Unordnung. 2. Gewohnheit, Brauch: dät is aaltied so Rägel wezen: das ist immer Brauch gewesen.

Stound ap!

Ruf, mit dem man das Pferd anspricht, damit es aufsteht.

wierap, wier... ap

worauf: wierap teeuwe jie? : woarauf wartet ihr?

Woater, dät

1. Wasser: 1.1 unner Woater lope: überschwemmt werden. 1.2 trucht t Woater luke: verprügeln. 1.3 aplopend Woater: Flut. 1.4 dät Grote Woater: das Meer. 1.5 dät waas Woater ap sien Määlne: das war Wasser auf seine Mühle. dät Woater lapt/lopt mie in de Mule touhope : das Wasser läuft mir im Munde zusammen. oulopend Woater : Ebbe. 1.8 unner Woater stounde: überschwemmt sein. 1.9 uur dät Grote Woater gunge: nach Amerika auswandern. Urin: hie kon neen Woater läite : er kann nicht urinieren. 3. Wassersucht: ju häd Woater : sie ist wassersüchtig. 4. Gewässer: n groot, stoundend Woater : ein großes, stehendes Gewässer. 5. Strömung: du moast nit juun t Woater swimme : du musst nicht gegen die Strömung schwimmen.

apkume

1. aufkommen, entstehen: deer kumt wät Näies ap : es kommt etwas Neues auf. 2. aufstehen, hochkommen; auf die Beine kommen: 2.1 die bisepene Käärdel kuud nit allännig apkume : der Besoffene konnte nicht allein auf die Beine kommen. 2.2 dät Swien lieg deer un kuud nit apkume : das Schwein lag da und konnte nicht hochkommen. 3. die Kosten übernehmen für jemanden; jemanden unterstützen: 3.1 iek kume foar mien Bäidensbäidene ap : ich übernehme die Kosten für meine Enkelkinder. 3.2 ju mout foar sik säärm apkume : sie muss sich selbst unterstützen. 4. sich für jemanden, etwas einsetzen: hie kumt foar sin Glove ap : er setzt sich für seinen Glauben ein. 5. (Pockenimpfung) anschlagen: sunt bie die do Pokken apkemen? : hat bei dir die Pockenimpfung angeschlagen? 6. (Sonne, Mond): aufgehen: ju Moune, ju Sunne kumt ap : der Mond, die Sonne geht auf. 7. (Unwetter) heraufziehen, aufziehen; im Anzug sein: deer kumt n Uunweder ap : ein Unwetter zieht (her) auf. 8. aufgegessen werden: dät Brood skäl gau apkume : das Brot wird schnell aufgegessen werden. 9. aufgehen, aufkeimen: ju Wete koom goud ap : der Weizen keimte gut auf. 10. aufstehen: as iek apkoom, skeen ju Sunne al : als ich aufstand, schien die Sonne schon. 11. aufwachsen: hie is in Auerk apkemen : er ist in Aurich aufgewachsen. 12. für etwas verantwortlich sein, für etwas Sorge tragen: hie mout deerfoar apkume: er muss dafür Sorge tragen. 13. in Mode kommen, in Gebrauch kommen: as do Koakmaskienen apkemen, häbe do Ljudene nit moor an t epene Fjúur seden : als die Herde mit Holzfeuerung in Gebrauch kamen, haben die Leute nicht mehr über dem offenen Feuer gekocht. 14. (Mond) zunehmen: ju Moune is in t Apkumen : der Mond nimmt zu. 15. sich erheben: deer kumt Stoarm ap : ein Sturm erhebt sich. 16. (Wind) an Geschwindigkeit zunehmen: 16.1 die Wíend kumt ap : der Wind nimmt an Geschwindigkeit zu. 16.2 n apkumenden Wíend : ein an Geschwindigkeit ständig zunehmender Wind. 17. (Flut) steigen: ju Floud kumt ap : die Flut steigt.

buppe

1. oben: 1.1 buppe drieuwe : oben treiben; auf der Wasseroberfläche schwimmen. buppe ap ju Grúunde : an der Erdoberfläche. buppe ap t Woater : an der Wasseroberfläche. buppe in dän Foan : vom Dorf aus gesehen eine weiter entfernte Stelle im Moor im Gegensatz zu unner in dän Foan: vom Dorf aus gesehen eher eine näher gelegene Stelle im Moor. ätter buppen hoalje : heraufholen. 1.6 ätter buppen kume: (Schule) als Auszeichung für gute Leistungen den ersten Platz einnehmen. 1.7 bit buppen ful: randvoll. 1.8 bit buppen wai: bis oben hin. 1.9 buppe an dän Disk sitte: am Tisch den ersten Platz, den Ehrenplatz einnehmen. 1.10 fon buppen andeel: von oben herab; herablassend. 1.11 fon buppen andeel gunge : gut, glatt, ohne Schwierigkeiten gehen, ablaufen; hoch hergehen: jo líeuwje fon buppen andeel : sie leben in Hülle und Fülle, in Saus und Braus. 1.12 dät waas nit aaltied fon buppen andeel : das war nicht immer lustig, angenehm; das ging nicht immer hoch her. 1.13 fon buppen bunt, fon unnern Strunt : oben hui und unten pfui. 1.14 hie häd et buppe nit aal moor bieëenuur : er ist geistig verwirrt, senil. 1.15 hie släpt buppe : er schläft im Obergeschoss, im ersten Stock. 1.16 fon buppen bit unnern : von oben bis unten.

Dook, die

1. Nebel: 1.1 tjuk fon Dook: sehr neblig. die Dook krjupt uur dän Grúund : der Nebel kriecht über den Boden (= es gibt Bodennebel). die Dook lukt ap : der Nebel zieht auf. 1.4 die Dook sät sik ap: es entwickelt sich Höhennebel. 2. Tau: die Dook lait sweer ap dät Gäärs : der Tau liegt schwer auf dem Gras.

ferjete iek ferjete (mie), du ferjätst (die), hie/ju ferjät (sik), wie ferjete (uus), jie ferjete (jou), jo ferjete (sik); ferjiet, ferjieten; ferjeten; ferjät/ferjete! ferjetet!

1. vergessen: iek ferjete die dät nit : ich werde mich noch an dir rächen. 2. sik ferjete : sich vergessen, besonders beim Spielen oder Arbeiten. (Das sfrs. Verb ferjete kann man mit oder ohne sik + ap verwenden: iek häbe sin Nome ferjeten/iek häbe mie ap sin Nome ferjeten: ich habe seinen Namen vergessen.)

Fizziete , ju

1. Besuch, der auf eine Einladung folgt: 1.1 ap Fizziete gunge : einer Einladung folgen, wobei auch gegessen wird im Gegensatz zu ap Bisäik gunge , wo meistens jemand uneingeladen zu einem Plausch vorbeikommt und eine Tasse Tee getrunken wird. 1.2 wie kriege äuwelg Fizziete : wir bekommen heute Abend Besuch von eingeladenen Gästen.

fläie

1. ordnen, zurechtlegen: sjug tou, dät du do Säkke fläist : sieh zu, dass du die Säcke in Ordnung bringst. 2. säubern, putzen: hier is et ful Stoaf; iek fläie die dän Moantel : hier ist es voll Staub; ich säubere dir den Mantel. 3. pflegen: so n littik Bäiden mout fläid wäide : ein so kleines Kind muss gepflegt werden. 4. zwecks Säuberung behandeln, bearbeiten: n sloachted Swien fläie: ein geschlachtetes Schwein bearbeiten und säubern. 5. (Torfsoden, Getreidegarben) aufschichten und ordnen: 5.1 Eedsoden fläie: Torfsoden aufschichten und ordnen. Bäält fläie : einen Torfhaufen aufschichten. do Jíerven wuden ap dän Boolke fläid : die Garben wurden auf dem Kornboden aufgeschichtet. 6. tüchtig essen: hie fläit wät wäg: er kann tüchtig essen.

Fout, do Fäite, die

Fuß: 1. Fuß: 1.1 ap n uur Fout kume: schwanger werden. 1.2 ap sinnigen Fout: allmählich. 1.3 Fout foatje: Fuß fassen. 1.4 hie is goud tou Fout: er kann gut laufen. 1.5 Fout foar Fout: schrittweise, langsam. 1.6 ap heten Fout: sofort. 1.7 tou Fäiten: zu Füßen: 1.7.1 hie lait hier tou Fäiten: er liegt ihr zu Füßen. 1.8 der Fuß als Maß (ca. 30 cm.): n Grääft is maasttieds säks Fout joop: ein Grab ist meistens sechs Fuß tief. 1.9 Fäite putsje: Füße putzen. (Wenn irgend jemand die Baustelle besichtigt, dann fegen ihm die Zimmerleute die Füße, und dann ist er verpflichtet, sie zu traktieren.) 1.10 jo stale sik ap oaine Fäite: sie stellen sich auf eigene Füße (= sie gründen einen eigenen Haushalt). 1.11 aan ap dän Fout trede: jemandem zu nahe treten. 1.12 aan fóar do Fäite lope: jemandem in die Quere laufen/ kommen. 1.13 ap groten Fout líeuwje: herrlich und in Freuden leben. 1.14 ap sinnigen Fout: in aller Ruhe. 1.15 bie Fout!: Ausruf für einen Hund, um ihm etwas zu verbieten. 1.16 dät häd neen Hounde of Fäite: das hat weder Hand noch Fuß. 1.17 du hääst mie n Fout stoald : du hast mir ein Bein gestellt. 1.18 Fout foatje : Fuß fassen. 1.19 n Fout in dän Íers : ein Fußtritt. 1.20 Fout slo : Fuß fassen. 1.21 hie häd goud wät unner do Fäite : er ist gut situiert, bemittelt, wohlhabend. 1.22 hie häd n Masse fóar do Fäite : er hat viel zu tun. 1.23 hie häd niks unner do Fäite : er ist ein armer Mensch. 1.24 hie krigt koolde Fäite : 1.24.1. er weiß nicht weiter, findet sich nicht mehr zurecht; er weiß keinen Rat mehr. 1.24.2. er verliert plötzlich den Mut (engl. to get cold feet). 1.25 him stounde Hounde un Fäite in dän Wai : er ist unbeholfen, tolpatschig. 1.26 ju häd goud wät an do Fäite : sie ist wohlhabend. 1.27 mäd do Fäite in t Fjúur sitte : gleich vor dem offenen Feuer sitzen. 1.28 sien Moanske häd him unner do Fäite : er ist ein Pantoffelheld. 1.29 tou Fout unnerwaiens : zu Fuß unterwegs. 1.30 unner do Fäite kriege : unterdrücken. 1.31 wät unner do Fäite häbe : Grundbesitz haben. 2. Wurzelballen, Erdballen einer Pflanze, eines Baumes.

Fúgelbuutje, -ne, dät

Butterbrot, das der Vater zu Mittag bei der Arbeit nicht verspeist hat. Wenn er abends nach Hause kommt, schenkt er es den Kindern mit den Worten: „ Deer häd die Fúgel ap soangen! “ (Darauf hat der Vogel gesungen.)

Grúunde, ju

1. Bodenbeschaffenheit: 1.1 dät is goude Grúunde: das ist fruchtbarer Boden. 1.2 wäite Grúunde : nasser Boden. 1.3 rode Híere woakse ap neen goude Grúunde : rote Haare wachsen auf keinem guten Boden. 2. Abgrund: ju Grúunde fon de Hälle : der Abgrund der Hölle. (Die Form mit -e bezieht sich auf die Beschaffenheit des Bodens: goude, fatte Grúunde: guter, fruchtbarer Boden, aber hie fäl ap dän Grúund: er fiel zu Boden. Es entstehen jedoch häufig Verwechslungen.)

Híer, -e, dät

1. Haar: 1.1 deer gunge die do Híere bie tou Bíerge: dabei stehen dir die Haare zu Berge. 1.2 swotte Híere, ljoachte Híere, rode Híere: schwarze Haare, blonde Haare, rote Haare. uum n Híer waas die Fersäik ferkíerd geen : um ein Haar wäre der Versuch misslungen. do Híere ap dän Kop källe mie : (Klage eines Verkaterten) die Haare auf dem Kopf tun mir weh. 1.5 sik an do Híere riete, luke: sich an den Haaren reißen, ziehen.